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Yogatherapie - ein Schlüssel zu ganzheitlicher Gesundheit

Yogatherapie - ein Schlüssel zu ganzheitlicher Gesundheit

von/ durch Nick am Jun 27 2018
Yogatherapie - ein Schlüssel zu ganzheitlicher Gesundheit Wenn Yogapraxis auf medizinisches Wissen trifft, wird das Yogatherapie genannt. Diese ganzheitliche Heilweise kann konkreten Beschwerden helfen, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Was ist Yogatherapie? Die Yogatherapie kann als ein Weg zur Gesundheit und allgemeines Lebensstilkonzept betrachtet werden. Sie kann präventiv zur Erhaltung der Gesundheit und allgemeinen Lebensqualität eingesetzt werden, jedoch auch kurativ eingesetzt werden. Die Anwendungen erfolgen von einem speziell geschulten Therapeuten. Im Therapiekonzept sind yogische Lebensweise, Philosophie, der Übungsweg sowie medizinisches Wissen miteinander verknüpft. Dem Patienten wird ein wertvoller Schlüssel zur Selbstverantwortung in die Hand gegeben. Statt passiv auf einer Therapeutenliege eine Anwendung zu erhalten, ist Yogatherapie die Anleitung für die Hilfe zur Selbsthilfe. Dieses Therapiekonzept ist sowohl mit der Schulmedizin als auch anderen naturheilkundlichen Verfahren kombinierbar, da es vornehmlich darum geht, die Lebensenergie zu stärken. Von Yogatherapie können sowohl erfahrene Yogapraktizierende profitieren, als auch Neueinsteiger in jeder Lebensphase. Im Gegensatz zum klassischen Yogaunterricht findet die Therapie nicht in der Gruppe, sondern als Einzelsitzung statt. Das ermöglicht es, alle Übungen ganz individuell auf den Patienten abzustimmen und solche Asanas auszuschließen, die bei bestehenden Vorerkrankungen keine positive Wirkung auf den Patienten haben. Im Fall von Krankheitsbildern, bei denen die Schulmedizin nicht weiterkommt, hat sich dieser Therapieansatz als wertvoller Begleiter bewährt. Angewendet werden die Elemente des klassischen Yoga wie Asanas, Pranayama und Meditation. Was kann die Yogatherapie? In alten Yoga-Schriften werden fünf Ebenen beschrieben, die für eine menschliche Existenz in Harmonie unabdingbar sind. Ebene der Wonne: In diesem Zustand sind höchstes Glück und Zufriedenheit erreicht. Ebene des Geistes: Dort dreht sich alles um den Intellekt und das, was komplexes Denken und den Verstand ausmacht. Ebene der Emotionen: Hier begegnet sich die Welt der Gefühle, doch auch das einfache, alltägliche Denken ist hier anzutreffen. Ebene der Energie: Ohne das jeden Menschen eigene Energiesystem ist kein Leben möglich. Ebene des Körpers: Dieser Bereich betrifft den Körper und alle direkt mit ihm verbundenen Prozesse. Diese Ebenen stehen nicht für sich selbst, sondern sind miteinander verbunden. So kann eine körperliche Erkrankung oftmals nicht geheilt werden, weil zum Beispiel die Verstandesebene nicht berücksichtigt wurde. Yogatherapie zielt darauf ab, diese verschiedenen Ebenen wieder in Resonanz zu bringen. Das kann den Behandlungserfolg schulmedizinischer Methoden um ein Vielfaches erhöhen. Um alle Ebenen zu optimieren, ist Entspannung notwendig. Hier sorgen die Übungen in der Yogatherapie für mehr Erdung und eine Rückkehr zu inneren Mitte. Viele Symptome lassen nach kurzer Zeit schon durch diesen simplen Stressabbau. Gleichzeitig wird das Energieniveau durch Yogatherapie angehoben, wodurch das Krankheit verursachende Ungleichgewicht im Energiehaushalt beseitigt werden kann. Anwendungsbereiche von Yogatherapie Wer seine Lebensqualität steigern möchte oder eine Methode zur Stressbewältigung sucht, wird bei der Yogatherapie ebenso fündig wie alle, die akute oder chronische Krankheiten nicht nur schulmedizinisch kurieren lassen wollen. Durch den ganzheitlichen Ansatz hat Yogatherapie ein breites Anwendungsspektrum. Während der Grippezeit kann die Therapie helfen, das Immunsystem zu stabilisieren. Starke, regelmäßig wiederkehrende Kopfschmerzen, für die Ärzte keine organische Ursache gefunden haben, resultieren oft aus einer ungesunden Lebensweise und Stress. Hier kann die Therapie einen wertvollen Beitrag leisten, die Gründe für die Schmerzen direkt an der Wurzel zu beseitigen. Unruhezustände dokumentieren sich auch in Schlafproblemen, Störungen des Verdauungsapparates oder im Hautbild. Die Yogatherapie führt dann zu einer ausgeglicheneren Lebensweise und Entspannung, was den Selbstheilungskräften hilft, sich zu entfalten. Nach Unfällen und schweren Krankheiten ist dieser Therapieansatz ebenfalls ein wertvoller Begleiter. Die häufigsten Anwendungsbereiche, in denen die Therapie zur Anwendung kommt: Kopfschmerzen und Migräne Schlafstörungen Tinnitus Burn-out Depressionen und Panikattacken Beschwerden der Gelenke Bluthochdruck Rückenprobleme und Bandscheibenvorfall Bild © tashka2000 / 123rf.com

Was ist Vini Yoga genau?

von/ durch Nick am Jun 22 2018
Was ist Vini Yoga genau?Das Konzept hat Krishnamacharya, der indische Yogi und Ayurveda-Arzt, entwickelt. Bei Vini Yoga geht es darum, das Yoga nach den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten des Praktizierenden auszurichten, um eine optimale, aber sehr sanfte Wirkung zu entfalten. Es handelt sich um keinen speziellen oder eigenen Stil, da die Yogapraxis aus keiner festen Übungsreihe besteht. Jeder praktiziert die für ihn am besten geeigneten Übungen. Die Auswahl dient dazu, ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen. Gerade im therapeutischen Bereich können mit Vini Yoga sehr gute Erfolge erzielt werden. Nachfolgend erfährst Du, was Vini Yoga ist, wie Du es anwendest und von welchen Vorteilen Du profitieren kannst.Was ist Vini Yoga genau?Vini Yoga steht für "Anwendung", "Zuteilung" oder "Anpassung", denn die Mittel und Methoden müssen individuell zum Übenden passen. Es ist eine sehr sanfte Yoga-Form und daher auch für Personen mit besonderen Bedürfnissen geeignet. Die Bewegungen harmonisieren den Körper, Atem und Geist. Sie tragen zu einem sehr ausgewogenen Lebensgefühl bei. Eine Asana kann auf unterschiedliche Weise und für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, ganz gleich, ob dynamisch, statisch oder als ein Teil eines Vinyasa. Die Asanas können einen symbolischen Charakter haben, eine Meditation einleiten oder einen Heilungsprozess fördern. Es können verschiedene Beschwerden gelindert werden, sowohl körperlich als auch seelisch. Zu den möglichen Einsatzbereichen gehören zum Beispiel: Wirbelsäulenprobleme Verspannungen im Nacken Menstruationsbeschwerden Depressionen oder andere seelische Schmerzen Der Atem gilt als Ausdruck der Lebenskraft, Verbindung zur Lebensquelle und als Mittler zwischen dem Körper, Geist und den Gefühlen. Er ist somit das Herzstück von Vini Yoga. Die Atemtechniken stehen alle miteinander in Verbindung.Wozu dient Vini Yoga?Du kannst selbst entscheiden, wofür Du das Vini Yoga nutzt, beispielsweise: Abbau von Stress Aufbau von Kraft Förderung der Beweglichkeit Stärkung des Rückens Optimierung der Körperhaltung Schulung der Wahrnehmung Lenkung des Atems Meditation Beseitigung von energetischen Blockaden Den Körperbewegungen werden also bestimmte Wirkungsweisen zugeordnet, die zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden können. Jede Asana hat daher einen gewissen Anwendungsbereich. Nicht die perfekte Bewältigung der Yoga-Übung steht dabei im Vordergrund, sondern sie wird an den Praktizierenden angepasst. Jeder Mensch ist verschieden und genau das wird berücksichtigt. Vini Yoga steht also dafür, die speziellen Bedingungen, Möglichkeiten und Fähigkeiten zu erkennen und sie bei der Auswahl der Yoga-Übungen zu berücksichtigen und entsprechend anzupassen. Hierfür stehen verschiedene Varianten zur Verfügung, die Du nutzen und stets neu kombinieren kannst. Vor der Praxis zu Hause solltest Du einen Yogalehrer aufsuchen, damit er Dir passende Übungen zusammenstellt. Danach kannst du sie zu Hause wiederholen. Reflektiere dabei stets, welche Wirkungen die Übungen zeigen. Auch weitere optimale Anpassungen, Erleichterungen oder Steigerungen können vorgenommen werden.FazitVini Yoga bezeichnet keine bestimmte Yoga-Richtung, sondern es handelt sich hierbei um die angewandte Praxis sowie die Kombination von Übungen. Das sinnvolle Anpassen entsprechend der individuellen Bedingungen, Bedürfnisse, des Fitness- und Gesundheitszustands und der Lebensumstände des Übungen ist sehr wichtig, denn dadurch kann Vini Yoga seine volle Wirkung entfalten und positive Ergebnisse erzielen. Der Entwickler Krishnamacharchya ist davon ausgegangen, dass jeder einen Zugang zum Yoga haben kann, doch eben nicht den gleichen. Alle Haltungen aus dem Yoga können abgewandelt werden, um das gesetzte Ziel besser zu erreichen. Dies ist der große Vorteil, denn die Bandbreite ist dadurch enorm groß. Ob die Übungen sportlicher, gesundheitlicher, spiritueller oder religiöser Natur sind, kannst du selbst entscheiden. Vini Yoga hat immer ein Ziel, das mit den Übungen verfolgt wird.Bild © wavebreakmediamicro / 123rf.com

Mula Bandha: So hältst Du Deine Energien im Umlauf

von/ durch Nick am Jun 19 2018
Mula Bandha: So hältst Du Deine Energien im UmlaufIm Yoga werden drei Kraftzentren des Körpers definiert: die Bandhas. Das Wort Bandha bedeutet aus dem Sanskrit übersetzt so viel wie Verschluss, Siegel. Bandhas sind also zentrale Körperverschlüsse, denen eine besondere Aufgabe zukommt: Sie leiten, regulieren und bewahren die Körperenergie. Durch die Yogahaltungen und Atemübungen wird Prana aktiviert, die Lebensenergie. Sie soll Deinem Körper so optimal wie möglich dienen - durch die Aktivierung Deiner Bandhas trägst Du zu dieser optimalen Nutzung bei. In der Yogasprache wird diese Aktivierung als "Bandhas setzen" bezeichnet. Das Setzen geschieht durch feindosierte Muskelkontraktionen. Das im Körper am höchsten gelegene Bandha ist das Jalandhara Bandha, der Halsverschluss. Die Bauchkontraktion heißt Uddiyana Bandha. Und Mula Bandha steht für den Wurzelverschluss, die Beckenbodenkontraktion. Die Kontraktionen sind nicht als möglichst kräftige Anspannungen zu verstehen, sondern als genau abgestimmte und zielgerichtete Muskelzusammenziehungen, die nur durch Erfahrung und beharrliches Üben wohltuend eingesetzt werden können.Mula Bandha kann Dir Halt gebenMula Bandha spricht das Wurzelchakra an, den Beckenboden in der Dammregion zwischen After und Geschlechtsorgan. Der Beckenboden besteht aus der Damm-Muskulatur als äußerer Schicht, dem Diaphragma (Zwerchfell) urogenitale in der Mittel- und dem Diaphragma pelvis in der Innenschicht. Der Aktivierung des Diaphragma pelvis als muskulärer Verbindung von Scham- und Steißbein kommt beim Mula Bandha die größte Bedeutung zu. Richtig ausgeführt, kann der Wurzelverschluss Deiner Wirbelsäule eine stabile Basis geben. Er schafft Dir also eine verlässliche Grundlage für alle gesunden Körperhaltungen. Außerdem können die Yoga-Atemübungen kraftvoll unterstützt werden. Gerade der Wurzelraum gilt im Hathayoga als ein Körperbereich, der Dir nicht nur im körperlichen Sinne Sicherheit und Halt gibt. Die regelmäßige Praktizierung von Mula Bandha lässt Deine Körperenergie nicht mehr nach unten ausströmen. Die Energien steigen in unverminderter Kraft in Dir auf. Das kann vitalisierend wirken und Dich mit Tatkraft und Lebensfreude füllen. Wenn Du regelmäßig Mula Bandhas setzt, können sich weitere körperlich-seelische Vorteile einstellen. Durch den Wurzelverschluss kannst Du Dein Iliosakralgelenk stabilisieren und Entzündungen in diesem Bereich vorbeugen. Auch gegen Inkontinenz und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kann Mula Bandha helfen. Es gilt als durchblutungs- und potenzfördernd, außerdem als beruhigend für das vegetative Nervensystem und entspannend für Deinen Geist. Aber auch Kontraindikationen werden im Zusammenhang mit dem Mula Bandha beschrieben. Bei akuten Entzündungen im Becken, bei Steißbeinverletzungen sowie nach Beckenboden-OPs sollte darauf verzichtet werden. Ebenso wird Frauen, die schwanger sind oder kürzlich entbunden haben, von der Praxis des Wurzelverschlusses abgeraten.Kontraktionen fein dosierenMula Bandha kann im Stehen oder im Meditationssitz ausgeübt werden. Viele Anleitungen raten Anfängern dazu, sich vorzustellen, sie müssten dringend zur Toilette und könnten nicht. Das ist sicherlich ein guter Vergleich, um eine Ahnung davon zu bekommen, welche Muskelgruppen Du beim Mula Bandha zusammenziehen sollst. Durch die Anspannung der Beckenbodenmuskulatur ziehst Du Deinen Beckenboden nach innen und oben. Gleichzeitig wird der untere Rücken lang, Steiß- und Kreuzbein werden in der Gegenbewegung nach unten gezogen. Erfahrene Yogalehrer sprechen davon, dass im Verlauf des Übens von Mula Bandha das Gefühl für die Kontraktion immer feiner und wohldosierter wird. Es gibt auch Übungsanleitungen, die das Setzen des Wurzelverschlusses mit der Yoga-Atemlehre Pranayama verbinden. Möglicherweise entwickelst Du mit der Kombination aus Atem und Kontraktion ein noch genaueres Verständnis für diese Verschlusstechnik.Mula Bandha und PranayamaIm Meditationssitz atmest Du voll und tief aus. Dabei stellst Du Dir Deinen Beckenboden als dreieckige Fläche vor (manche sagen: als gespanntes Tuch). Am Ende der Ausatmung spürst Du, wie der Beckenboden (das Tuch, die dreieckige Fläche) sich nach außen wölbt. Während der Einatmung hältst Du die Wölbung weiter fest. So bringt Dich Deine Atempraxis auf ganz natürliche Weise mit der richtig dosierten Beckenbodenkontraktion in Verbindung - eine unangestrengte Kombination von Atempraxis und Mula Bandha.Bild © dimol / 123rf.com

Bhastrika Pranayama: Atmen wie der Blasebalg

von/ durch Nick am Jun 14 2018
Bhastrika Pranayama: Atmen wie der BlasebalgPranayama, Atemübungen, sind neben Asanas, Meditation und Entspannung wesentliche Elemente, die Du aus Deiner Yogapraxis im Kurs oder auch zu Hause sicher kennst. Auch wenn es um das yogische Atmen geht, gibt es verschiedene Varianten. Sie haben, analog zu den Asanas, unterschiedliche Wirkungen. Eine dieser Atemformen, die eine lange Tradition haben, ist Bhastrika. Bhastrika Pranayama ist eine uralte Atemmethode, die im Sanskrit eine übersetzte Bedeutung von "kleiner Blasebalg" hat. Hier erfährst Du, wie Du Bhastrika Pranayama richtig anwendest, was Du dabei beachten solltest und was Dir diese Atempraxis bringt.Festes Ein- und AusatmenBhastrika Pranayama bedeutet, dass sowohl das Einatmen als auch das Ausatmen sehr intensiv durchgeführt werden. Das Ganze erfolgt sehr schnell, in zwischen fünf und zehn Atemzyklen. Wenn Du es richtig ausführst, ist ein deutliches Zischen hörbar. Der Zyklus Bhastrika Pranayama endet mit einer Ausatmung, die möglichst tief erfolgen soll. Anschließend erfolgt ein Verharren, bei dem Du all drei Bandhas, Mula Bandha, Uddiyana Bandha und Jalandhara Bandha, aktivierst. Nach einer kurzen Ruhepause kannst Du diesen Vorgang wiederholen. Empfohlen werden Dir drei Runden.Heilsame WirkungenDie heilkräftigen Wirkungen von Bhastrika Pranayama sind bereits in der Hatha Yoga Pradipika genannt. Vor allem für die Atemwege kann diese Atemübung eine sehr hilfreiche Praxis sein. Sie wird bei Entzündungen im Bereich von Hals und Rachen eingesetzt, aber auch bei Asthma und verstopfter Nase. Die Übung kann Schleim aus dem Körper entfernen und Dich auf diese Weise wieder befreit atmen lassen. Auch bei Verstopfung kann Bhastrika Pranayama für Dich hilfreich sein. Denn das Verdauungsfeuer in Deinem Körper kann durch diese Form des Atmens nachhaltig gestärkt werden. Durch eine gezielte Ernährung kannst Du diesen Prozess noch gezielt unterstützen. So gibt es gerade im Ayurveda Speisen, die das Verdauungsfeuer zusätzlich entfachen.Vorbereitung ist wichtigBhastrika Pranayama gehört zu den fortgeschrittenen Atemübungen. Du bereitest Dich am besten langsam darauf vor, gerne in Begleitung eines erfahrenen Yogalehrers, dem Du Dein Vertrauen schenkst. Zunächst solltest Du Asanas als tägliche Praxis in Dein Leben eingebaut haben. Der Genuss von Alkohol, Drogen oder Nikotin ist nicht geeignet für das yogische Atmen bei Bhastrika Pranayama. Die Ernährung ist ein wesentlicher Faktor für die Pranayama-Praxis. Vegetarische Ernährung ohne Fleisch und Fisch ist wichtig. Zudem ist Atempraxis im Idealfall lange an Deiner Seite als Yogi. Die Wechselatmung, die Du im Yogakurs relativ frühzeitig erlernen kannst, ist oft ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu Bhastrika Pranayama. Auch Kapalabhati, festes Einatmen in Verbindung mit einem sanften Ausatmen, wird Dir in der Vorbereitung helfen.Bhastrika Pranayama und MeditationBhastrika als Pranayama-Form ist ein Weg, mit dem Du Dein Bewusstsein erweitern kannst und das Du daher gerne in Deine spirituelle Praxis einbinden solltest. Es dient der Aktivierung von Kundalini, der Schlange im unteren Bereich Deiner Wirbelsäule, die Gegenstand Deiner schöpferischen Kräfte ist. Deine Meditation wird sich durch Pranayama auf Basis von Bhastrika ebenfalls sehr wahrscheinlich verbessern. Je mehr Du Dich von Unreinheiten befreist, Dein Bewusstsein erweiterst und Prana fließen lassen kannst, umso näher kommst Du der Erfahrung des Göttlichen. Du erfährst Dein Selbst und ein Mehr an Ausgeglichenheit in Deinem Leben.Dein Weg zu Bhastrika PranayamaWenn Du diese Pranayama-Praxis üben möchtest, brauchst Du wegen ihres spirituellen Charakters einen ruhigen Ort. Du setzt Dich in den Lotossitz Padmasana und achtest auf eine aufrechte Haltung. Am besten übst Du am Morgen, es ist aber auch am Abend möglich. Wichtig ist, dass Du bei Schwindelgefühl die Praxis unterbrichst und wieder Deinem normalem Atemrhythmus folgst. Es ist zudem besser, wenn die Umgebung um Dich herum eher kühl, aber auf keinen Fall zu heiß ist. Wenn Du ins Schwitzen kommst, ist das ein ganz normaler Vorgang bei dieser ganz besonderen Form von Pranayama.Bild © fizkes / 123rf.com

Yogaübungen für den Nackenbereich und die Schultern

von/ durch Nick am Jun 11 2018
Yogaübungen für den Nackenbereich und die SchulternDer Nackenbereich und die Schultern sind bei vielen Menschen eine Problemzone. Gerade hier sitzen oft hartnäckige Verspannungen. Nacken- und Kopfschmerzen oder sogar Ausstrahlungen in die Arme und Hände können die Folge sein. Yogaübungen können helfen, den Schulter- und Nackenbereich geschmeidig und entspannt zu halten. Dabei gibt es jedoch ein paar Punkte zu beachten.Warum ist der Nackenbereich so oft verspannt?Dass unsere Muskeln gerade im Schulter- und Nackenbereich oft verspannt sind, hat mehrere Gründe. Einer davon ist Bewegungsmangel. Stundenlanges bewegungsloses Starren auf einen Monitor zum Beispiel lässt die Muskeln ermüden und verkrampfen. Ein anderer Grund ist, dass das Gewicht der Arme über den Trapezmuskel auf die Halswirbelsäule (HWS) einwirkt. Die Muskeln, die die Halswirbelsäule stabilisieren, müssen also auch beträchtliche Haltearbeit leisten. Und drittens trägt auch Stress viel dazu bei. Die Stressreaktion besteht nämlich nicht nur aus dem berühmten "fight or flight", Kampf oder Flucht, sondern als dritte Option kommt noch "fright", die Furcht, hinzu - und ein biologisch vererbtes Steuerprogramm sorgt dann dafür, dass wir den Kopf einziehen. Meist merken wir das nicht einmal. Oder erst nach Stunden, wenn die verspannten Muskeln zu schmerzen beginnen. Dieser typische Schmerz im Nackenbereich entsteht durch eine verringerte Durchblutung der Muskeln.Welche Yogaübungen gibt es für den Nackenbereich?Besonders zwei Yogaübungen, der Pflug (Halasana) und die Ohr-Knie-Stellung (Karna-Pidasana), sind geeignet, um den Nackenbereich gesund und beweglich zu erhalten und die wichtigen Energiebahnen, die dort verlaufen, offen zu halten. Wichtig ist hierbei eine sorgfältige Anleitung durch einen erfahrenen Lehrer. Beide Yogaübungen sind anspruchsvoll und erfordern eine gewisse Körperkontrolle und Flexiblität. Sie sollten deshalb nicht von Ungeübten auf eigene Faust ausprobiert werden - erst recht nicht, wenn es bereits Beschwerden im Schulter-Nacken-Bereich gibt.Wir wirkt sich Halasana auf Schultern und Nacken aus?Halasana wirkt wie ein Stretching für die gesamte Wirbelsäule. Dabei wird die Dehnwirkung besonders im Nackenbereich sehr deutlich spürbar. So wird durch wiederholtes Üben die tiefe Muskulatur der Halswirbelsäule entspannt und gedehnt. Dadurch wird die Halswirbelsäule beweglicher und entspannter. Auch die Durchblutung der Hals- und Schultermuskulatur wird dadurch verbessert. Die Muskelspannung in der Halswirbelsäule zu regulieren, ist wichtig, denn hier liegen neben großen Energiekanälen auch viele kleine Nervenknoten (Ganglien) des vegetativen Nervensystems, die bei andauernden Verspannungen gereizt werden können. So kommt es zum Beispiel zu Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Migräne. Optimale Muskelspannung im Schultergürtel und im Nackenbereich kann also auch vorbeugend gegen eine ganze Reihe von Beschwerden wirken.Neben dieser sehr wohltuenden Wirkung für Schultern und Nacken werden bei Halasana auch die Beinrückseiten sanft gedehnt. Gerade die starken Beugemuskeln auf der Beinrückseite neigen dazu, zu verkürzen. Halasana wirkt Muskelverkürzungen an der Beinrückseite entgegen und baut sie ab. Außerdem erhalten auch die Bauchorgane eine sanfte, durchblutungsfördernde Massage.Falls du Schwierigkeiten haben solltest, Halasana durchzuführen, kann dein Yogalehrer beziehungsweise deine Yogalehrerin dir Abwandlungen zeigen, über die du dich an die korrekte Position schonend heranarbeiten kannst.Wie wirkt Karna-Pidasana auf den Körper und das Bewusstsein?Viele Menschen schätzen diese Yogaübung, da dabei die Sinnespforten (Augen und Ohren) vollkommen verschlossen werden und so ein tiefes Gefühl innerer Ruhe ohne Ablenkungen möglich wird. Für den Nacken- und Schulterbereich bringt die Übung ebenfalls eine ganze Reihe von Vorteilen: Auch hierbei tritt die oben beschriebene Dehnung der Nacken-, Wirbelsäulen- und Beinmuskulatur ein. Auch die Wirkung auf die Bauchorgane ist die gleiche. Die gesamte Rumpfmuskulatur kann dabei entspannt werden. Darüber hinaus soll die Haltung den Blutfluss zum Kopf fördern und zum Beispiel bei Ohrproblemen hilfreich sein. Darüber hinaus kann Karna-Pidasana beim Stressabbau unterstützend wirken, den Nachtschlaf, das Denken und die Konzentration fördern und sich positiv auf Erkrankungen der Schilddrüse auswirken.Viel Spaß beim Üben!Bild © seenad / 123rf.com

Purna Dhanurasana - Voller Bogen

von/ durch Nick am Mai 14 2018
Purna Dhanurasana - Voller BogenIm (Hatha) Yoga gibt es neben dem weithin bekannten Lotussitz viele andere verschiedene Positionen, die Du bei der Meditation einnehmen kannst. Hierdurch dehnst Du deine Muskeln und Sehnen und gibst deinem Körper zusätzliche Kraft und Energie. Gerade wenn Du täglich sehr lange sitzt, ist dies für deine körperliche und auch seelische Gesundheit unerlässlich.Eine dieser Stellungen - oder auch Asanas - ist die "Dhanurasana". "Dhanu" kann hier mit dem Wort "Bogen" übersetzt werden, denn während dieser Übung bildet dein Körper die Form eines mehr oder weniger gespannten Bogens. Hierdurch wird beispielsweise deine Rücken-, Brust- und Schultermuskulatur gedehnt. Zudem kann sich die Dhanurasana positiv auf deine Verdauung auswirken. Die Position kann sich jedoch gerade für Anfänger als schwierig gestalten, da Hände und Arme in einer ungewohnten Stellung koordiniert und unterschiedliche Muskelgruppen angespannt werden müssen. Hier empfiehlt sich eine leichte Variante der Dhanurasana. Fortgeschrittene können sich dahingegen am "Vollen Bogen" - oder Purna Dhanurasana - versuchen.Purna Dhanurasana - Anleitung(Du kannst auch zunächst mit der Dhanurasana beginnen, um zu sehen, wie weit sich deine Muskeln dehnen lassen.) Lege dich flach mit dem Bauch auf deine Yogamatte und atme ruhig ein und aus. Atme nun aus und winkle hierbei deine Knie soweit wie möglich an. Deine Fersen sollten deinen Po berühren. Hebe deinen Oberkörper leicht an und umfasse nun von außen deine Fußknöchel oder deine Zehen (Daumen zwischen großem und zweitem Zeh). Beginne mit dem rechten Fuß und der rechten Hand. Achte darauf, dass deine Knie nicht weiter als schulterbreit auseinandergleiten. Atme nun tief ein und hebe deinen Oberkörper sowie deine Oberschenkel an. Lasse deinen Kopf langsam in den Nacken fallen. Ziehe deine Ellbogen jetzt soweit nach vorne, bis sie sich vor deinem Gesicht treffen. Deine Zehen sollten nun deinen Kopf berühren. Beginne mit der rechten Seite. Presse dein Schambein tief in den Boden. Atme tief ein und aus. Versuche in den hinteren Teil deines Oberkörpers zu atmen. Bleibe in dieser Position für 20 bis 30 Sekunden. Atme dann tief aus und löse die Stellung. Variationen und Tipps zu dieser Yoga-PositionWenn Du noch nicht so viele Erfahrungen mit Yoga gesammelt hast, dein Körper noch nicht sehr flexibel ist und Du Schwierigkeiten bei der Koordination hast, solltest Du zunächst nur eine leichte Form der Dhanurasana durchführen und keinesfalls versuchen, deine Wirbelsäule übermäßig zu dehnen. Als Hilfsmittel kannst Du beispielsweise Gymnastikbänder verwenden oder ein eingerolltes Handtuch unter deine Oberschenkel legen, um diese leichter anheben zu können.Beginner sollten zudem darauf achten, dass ihre Knie und Füße stets schulterbreit auseinander stehen. Oftmals werden diese Körperpartien zu weit geöffnet, was zu Knieproblemen und Zerrungen führen kann. Darüber hinaus sollte das Gewicht auf den Unterbauch verlagert werden und nicht auf die Hüfte.Du kannst die Purna Dhanurasana im Anschluss an die Bhujangasana und Salabhasana ausführen. Diese Übungen passen gut zusammen. Fortgeschrittene können zudem während der Purna Dhanurasana vor- und zurückschaukeln.Bei welchen Beschwerden hilft Purna Dhanurasana?Purna Dhanurasana ist eine vermeintlich schwierige, aber auch sehr effektive Yoga-Position. So wird zunächst der Bauchbereich sanft massiert, was gegen Verstopfung, Magenverstimmungen oder andere Magen-Darm-Krankheiten helfen kann. Zudem wird die Verdauung angeregt, was unter anderem für eine Diät von Vorteil sein kann. Auch Menstruationsbeschwerden können mit dieser Position bekämpft werden. Darüber hinaus sorgt Purna Dhanurasana dafür, dass zahlreiche Muskelpartien gedehnt und/oder gestärkt werden. Zu nennen sind hier etwa die Rücken- und Brustmuskeln sowie die Bauch- und Oberschenkelmuskeln. Ferner kann die Übung die Gesundheit Ihrer Wirbelsäule fördern.Psychisch kann die offene, nach oben gerichtete Stellung vor allem ein Gefühl von Erhabenheit und Selbstvertrauen bewirken. Zudem wird im Brust- und Halsbereich Energie freigesetzt, was zu einer verbesserten Atmung führen kann.Wann solltest Du Purna Dhanurasana nicht durchführen?Der "Volle Bogen" ist eine Position, die einiges an Übung sowie gute körperliche Voraussetzungen wie etwa eine flexible Wirbelsäule verlangt. Aus diesem Grund sollten Sie Purna Dhanurasana etwa bei Rücken- oder Nackenbeschwerden nur durchführen, wenn Sie dies vorher mit einem Arzt besprochen haben. Auch Schwangere oder frisch am Bauch operierte Menschen, sollten auf eine andere Übung zurückgreifen.Bild © solstizia / 123rf.com
Yogaübungen im Sitzen: wertvolle Asanas

Yogaübungen im Sitzen: wertvolle Asanas

von/ durch Nick am Mai 08 2018
Yogaübungen im Sitzen: wertvolle Asanas Der Nacken ist eine Zone unseres Körpers, der oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Oft steht er im Schatten des Rückens, dem wir bei Verspannungen und Schmerzen etwas Gutes tun möchten. Doch gerade unser Nacken ist ein Bereich, von dem vielen Beschwerden ausgehen können. Liegt hier eine Verspannung der Muskulatur vor, kannst Du dies an Kopfschmerzen, Schulter-Arm-Schmerzen und auch Schlaflosigkeit merken. Der Nacken wird im Alltag oft beansprucht oder sogar überbeansprucht. Besonders dann, wenn Du vielleicht häufig am PC arbeitest, wirst Du dies vielleicht deutlich spüren. Im Yoga gibt es viele Übungen, die Dir dabei helfen, Deinen Nacken zu stärken, aber auch entspannen zu lernen. Yogaübungen in sitzender Stellung sind dabei ideal geeignet. Einige davon stellen wir Dir hier in diesem Blogbeitrag vor. Vier Yogaübungen im Sitzen Yoga Mudra: Vorwärtsbeugen im Lotus In Yoga Mudra erlebst Du einen langen Nacken in Vollendung. Dadurch dass Du Dich nach vorne neigst, verneigst Du Dich nicht nur vor der Schöpfung, die Dir Wurzeln und Flügel zugleich verleiht. Durch entspannst auch Deinen Nacken und zwar in zunehmendem Maße, indem Du Dich immer mehr auf die sanfte Dehnung dieser Partie in dieser Stellung einlässt. Auch am Schreibtisch beugst Du Dich nach vorne. Doch diese Verlängerung Deines Nackens ist eine ganz andere Form als diejenige, die Dir Yogaübungen in sitzender Stellung bieten: Während Du bei der geistigen Arbeit am Schreibtisch einen verkrampften Nacken hast und auch oft nach rechts und links schaust, ist Yoga Mudra ein echtes Loslassen. Du sinkst immer tiefer in dieser Haltung, verlängerst und entspannst Deinen Nackenbereich und lernst, körperlich und geistig immer mehr loszulassen. Bandha Padmasana: gebundene Lotusstellung Die gebundene Lotusstellung ist eine der Yogaübungen im Sitzen, die für Fortgeschrittene gut geeignet sind. Sie entspannt Deinen Nacken genau wie das Vorwärtsbeugen im Lotus, ist aber dennoch in der Haltung noch etwas intensiver: Dadurch dass Du Deine Arme hinter dem unteren Rücken bindest, ziehst Du Deine Schultern sanft nach unten. Dies schafft die Freiheit des Nackens, die Du in Yoga- oder Sportstunden vielleicht schon oft mit dem Satz "Schultern weg von den Ohren" gehört hast. Der Nacken kann im Gegensatz zu hochgezogenen Schultern optimal entspannt werden, sodass der gebundene Lotus zu den idealen Yogaübungen in sitzender Stellung für den Nacken gehört. Probier es aus, wie sich Dein Nacken in dieser Stellung anfühlt! Garbhasana: Embryo-Stellung Die Embryo-Stellung gehört zu den Asanas, die Schutz und Entspannung in Vollendung bieten. Gibt es eine entspanntere Haltung als die des Kindes im Mutterleib? Die Stellung des Kindes, wie sie auch genannte wird, gehört natürlich auch zu den Yogaübungen im Sitzen, in denen Du Deinem Nacken etwas Gutes tun kannst. Eine ganzheitliche Übung, die Dir Körper, Geist und Seele entspannen hilft und Dir Kräfte für anstehende Aufgaben im Leben schenkt. Sie gehört zu den Yogaübungen im Sitzen, die sich auch zum Ausgleich nach anstrengenden Asanas oder zum Abschluss der Yogastunde eignen. Virasana: Krieger Auch der Krieger gehört zu den Yogaübungen in sitzender Stellung, die die Gesundheit Deines Nackens und damit Dein Wohlbefinden fördern können. Auch hier entlasten die nach unten gesenkten Arme zudem den Nacken, indem der Raum zwischen Schultern und Ohren vergrößert und dem Nacken so Freiheit geschenkt wird. Zudem gehört Virasana zu den Yogaübungen in sitzender Stellung, die auch Deinem Rücken Entlastung schenken. Die Heldenpose, wie sie auch genannt wird, dient auch der Entspannung der Beine nach einem langen Arbeitstag. Auch Dein Geist kann in dieser Position zur Ruhe kommen, Wenn Du willst, kannst Du in der Kriegerposition auch eine Meditation oder ein Atemübung (Pranayama) vornehmen, um wieder Kraft zu schöpfen und Dir Regeneration zu schenken. Bild © iofoto / 123rf.com

Yogaübungen und Körpertraining - was ist der Unterschied?

von/ durch Nick am Apr 16 2018
Yogaübungen und Körpertraining - was ist der Unterschied?Keine Frage, Yoga ist trendy. Von einem "Yoga-Boom" ist vielerorts die Rede. Inzwischen ist Yoga sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe avanciert. Derzeit praktizieren etwa drei Millionen Menschen in Deutschland Yogaübungen, und täglich werden es mehr. Was erwarten sie vom Yoga, was zieht sie an? Dass Yogaübungen helfen können, zum Beispiel Rücken- oder Gelenkschmerzen zu reduzieren oder den Blutdruck zu regulieren, hat sich herumgesprochen. Gerade die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit machen Yogaübungen für viele Menschen interessant. Dass Yoga aber nicht in erster Linie auf die körperliche Gesundheit abzielt, sondern eine viel umfassendere Perspektive mitbringt, wissen viele nicht, die zum ersten Mal nach einem Yogakurs in ihrer Umgebung suchen. Was ist also der Unterschied zwischen einem Körpertraining und Yoga? Wir geben einen Überblick, nennen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.Körper und Psyche: zwei Seiten einer MedailleSportliches Training ist eine exzellente und sehr wirkungsvolle Art, den Körper bis ins hohe Alter gesund zu erhalten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Bewegungsmangel zu den Hauptursachen für Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt. Regelmäßige sportliche Aktivität kann einen gewaltigen Beitrag dazu leisten, Krankheitsrisiken zu senken. Schon allein deswegen ist rein gar nichts gegen ein körperliches Training einzuwenden. Ganz im Gegenteil: Studien haben vielfach gezeigt, dass sich ein sportliches Training nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche positiv auswirkt. Ein körperliches Training kann deshalb auch bei psychischen Problemen wie Depressionen und Angststörungen hilfreich sein. Uns geht es daher in diesem Artikel nicht darum zu beweisen, dass Yogaübungen einem körperlichen Training überlegen sind. Die Frage ist vielmehr, wie sie in Beziehung zueinander stehen, was sie unterscheidet und was sie gemeinsam haben. Die Antwort darauf ist wahrscheinlich für viele Menschen, die sich neu mit Yogaübungen beschäftigen, überraschend.Yogaübungen für Körper und SeeleOft wird so getan, als sei Yoga eine Art Fertigprodukt, das überall und jederzeit das Gleiche ist. Unter der Bezeichnung "Yoga" wird allerdings eine riesige Vielzahl von Schulen, Stilen und Traditionen zusammengefasst, die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden. Einige davon reichen weit in die Vergangenheit zurück, andere sind erst in den letzten Jahrzehnten entstanden. In Deutschland - oder ganz allgemein im Westen - ist es vor allem das Hatha Yoga, das vielen zuerst einfällt, wenn es um Yogaübungen geht. Im Formenkreis des Yoga ist Hatha Yoga wohl die körperbezogenste Form des Yoga. Auf den ersten Blick scheint es so, als stünden die vielen verschiedenen Yogastellungen (Asanas) dabei im Vordergrund. Und natürlich spielen Asanas im Hatha Yoga eine große Rolle. Man kann Hatha Yoga durchaus auch wie eine anspruchsvolle Form von Gymnastik betreiben. So ist es aber nicht gedacht. Eigentlich soll es den Körper reinigen und darauf vorbereiten, mit den höheren Energien umzugehen, die den Übenden beim Voranschreiten auf dem Weg des Yoga erwarten. Ein Asana soll Deinen Körper und Deine Energiekanäle in einen Zustand bringen, der Dir die Erfahrung höherer Realitäten ermöglicht. Nicht jeder, der im Westen Yoga praktiziert, möchte das allerdings. Und das ist auch völlig in Ordnung so. Du bestimmst selbst, was Du mit Deinem Körper und Deinem Bewusstsein erleben möchtest. Und wenn Du in erster Linie Deinen Körper geschmeidig, kraftvoll und beweglich erhalten möchtest, ist das ein lohnendes Ziel, für das Yogaübungen ein ideales Werkzeug sind. Wenn Du dann irgendwann gern weiter gehen und auch die Potenziale Deines Geistes ausloten möchtest, stehen Dir viele weitere Yogaübungen zur Verfügung, die dazu geeignet sind. Yoga holt Dich dort ab, wo Du stehst, und macht Dir keine Vorschriften.Jenseits des Hatha Yoga: Wie geht Yoga über das Körperliche hinaus?Wenn wir alle Zwischenstufen ignorieren und überspringen, kann Yoga eine Tür zum Samadhi öffnen, der Vereinigung mit dem Göttlichen. Das ist freilich ein sehr hoch gestecktes Ziel, das man wohl selten im Trainingsplan einer Sportgruppe findet. Und es ist, offen gesagt, andererseits auch nicht jedermanns Sache, im göttlichen Ich-Bin aufzugehen. Yogaübungen gibt es für alle Stufen dazwischen, sodass Du auf keinem Schritt Deines Weges allein und ohne Führung und Anleitung bleibst. Dabei bestimmst Du Dein Lerntempo selbst. Früher oder später - da sind sich die meisten spirituellen Schulen einig - erreichen wir ohnehin alle Samadhi (oder etwas, das anders genannt wird, aber das gleiche meint). Es nützt daher wenig, es damit eilig zu haben. Schauen wir lieber die Schritte an, die direkt vor uns liegen, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Dort gibt es genug Lohnendes, das wir auch im Alltag gebrauchen können.Pranayama: Atem ist Geist und Energiegewinnung zugleichIm sportlichen Training spielt der Atem eine wichtige, aber begrenzte Rolle. Er liefert den Sauerstoff für den Zellstoffwechsel, für die Energiegewinnung. Hier zeigen sich die Unterschiede zum Yoga-Ansatz besonders deutlich. Im Yoga verbindet der Atem das Individuum, den einzelnen Menschen, mit dem großen Ganzen, dem Atman, der Seele der Welt. Dieser Unterschied in der inneren Einstellung und in der Zuschreibung von Bedeutungen macht aus dem einfachen Luftholen eine Teilhabe am Weltgeist, eine Vereinigung mit dem Göttlichen, das jeden Aspekt des Lebens auf subtile Weise durchzieht. Atemübungen spielen in vielen Bereichen des Yoga eine Rolle. Es gibt eine Vielzahl von Yogaübungen, die explizit auf den Atem abzielen und dabei sowohl körperliche als auch mentale Veränderungen beabsichtigen. Atem und Geist sind in der östlichen Vorstellung eins. Diese Konzeption geht weit über die moderne westliche Auffassung hinaus, die im stetigen Ein- und Ausströmen von Atemluft nur einen Gasaustausch erkennen möchte. Pranayama, die beharrliche Kontemplation und Konzentration auf den Atem, erlaubt dem Übenden eine direkte Erfahrung des Einsseins, die sich in Worten nicht beschreiben lässt. Und dies ist eine Erfahrung, die ein rein körperliches Training nicht bieten kann.Was haben Yogaübungen und Körpertraining gemeinsam?Es gibt ein paar Dinge, die Yogaübungen genauso wie sportliche Trainingsmethoden versprechen. Dazu gehört zum Beispiel ein Mehr an Koordination, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer. Dies kann durch Yogaübungen ebenso erreicht werden wie durch rein körperliche Trainingsprogramme. Atemübungen aus dem Formenkreis des Yoga können darüber hinaus auch die Lungenfunktion und die Haltung positiv beeinflussen. Andererseits kann ein Sporttraining sich auch in vieler Hinsicht positiv auf psychische Faktoren wie Selbstbewusstsein oder Stressabbau auswirken. Letztlich gehen die Weiterentwicklung von Körper und Geist Hand in Hand, und man kann kaum das eine trainieren, ohne gleichzeitig positive Auswirkungen für das andere zu erreichen. Fest steht jedenfalls: Wer die Entwicklungspotenziale von Körper und Geist gleichermaßen ausschöpfen möchte, ist gut beraten, einen Weg einzuschlagen, der von Anfang an beides im Blick hat. Und Yoga mit seiner Jahrtausende langen Geschichte bietet ausgezeichnete Möglichkeiten, um Geist und Körper gleichzeitig und ausgewogen zu entwickeln - ganz im eigenen Lerntempo.Bild © teksomolika / 123rf.com

Dharana - entspannt fokussiert bleiben

von/ durch Nick am Apr 12 2018
Dharana - entspannt fokussiert bleibenDharana, die sechste Stufe des achtstufigen Weges im Raja Yoga, wird meist mit "Festhalten" oder "Konzentration" übersetzt. Sie ist die erste Stufe der letzten drei, zu denen außerdem Dhyana und Samadhi zählen. Gemeinsam bilden die letzten drei Stufen Samyama, die Versenkung.Was bedeutet Dharana?Die Bedeutungen des Sanskritwortes sind vielfältig. Sie umfassen je nach Zusammenhang Gedächtnis und Erinnern ebenso wie Groll und Ärger. All diese Bedeutungen haben als gemeinsamen Nenner das Halten und Festhalten von etwas - und genau darum geht es im Yoga. Dharana bedeutet, die Aufmerksamkeit auf einen einzigen Gegenstand gerichtet zu halten und sich nicht davon ablenken zu lassen. Das klingt leicht, doch in der Praxis ist es oft sehr schwierig, den Geist so fokussiert zu halten, dass er nicht anfängt, sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Viele Ablenkungen von innen und außen können dieses gerichtete Gewahrsein buchstäblich zunichte machen. Geräusche und Bewegungen in der Umgebung, Erinnerungen (zum Beispiel an unerledigte Aufgaben), Gedanken an Zukünftiges, Körperempfindungen,... die Liste möglicher Ablenkungen ist lang. Dharana zu praktizieren heißt zu lernen, die Aufmerksamkeit willentlich auf Dein Objekt der Versenkung gerichtet zu halten, ohne dass Ablenkungen dich davon abbringen. Es bringt die Ablenkungen nicht zum Verschwinden. Aber sie interessieren Dich nicht mehr. Dharana ist ein Zustand, den wir alle kennen, denn Kinder treten beim Spielen ganz spontan und natürlich in diese fokussierte Aufmerksamkeit ein. Wir verlernen ihn nur wieder - doch mit geeigneten Übungen können wir ihn uns wieder aneignen.Wie praktiziert man Dharana?Die fünfte Stufe, Pratyahara, hat Dich mit dem Rückzug der Sinne bereits auf Dharana vorbereitet - wie überhaupt die ersten fünf Stufen als Vorbereitung für die letzten drei Stufen gelten können. Dabei hast Du schon viele Übungsformen kennengelernt, die die Konzentration fördern, zum Beispiel im Pranayama bei der Konzentration auf den Atem. Um Dharana zu üben, wählst Du ein Objekt, das Du über die gesamte Dauer der Übung im Bewusstsein festhalten möchtest. Das kann eine Gottheit sein, ein Meditationsbild, ein Klang (auch ein vorgestellter), ein Mantra, ein Duft, ein materielles Objekt, ein Ameisenhaufen, eine Blume oder ein Baum oder ein Teil deines Körpers - wichtig ist nicht, worauf Du Deine Konzentration richtest, sondern dass Du dich über die gesamte Dauer der Übung nicht davon ablenken lässt. Damit ist nicht verbissene Konzentration gemeint, sondern ein entspanntes, zielgerichtetes Gewahrsein. Wenn Du damit beginnst, Dharana zu praktizieren, übst Du am besten nur einige Minuten - schon das ist für Anfänger eine echte Herausforderung - und verlängerst die Dauer der Übungen, wenn es Dir gelingt, das entspannte, aber fokussierte Gewahrsein über einige Minuten aufrechtzuerhalten, ohne dass Deine Gedanken unruhig von einem Thema zum anderen zu springen beginnen (Kshipta) oder müde und träge werden (Tamas, Mudha).Du kannst grundsätzlich mit offenen oder geschlossenen Augen üben, etwas im Außen oder im Innen betrachten. Letztlich macht es keinen Unterschied, wie Du Dharana erlangst - nur das Ankommen zählt. Wenn dies geschieht, geht Dein Bewusstsein ganz mühelos, wie von selbst, in Dhyana über, die meditative Versenkung.Tipps und Hilfsmittel Sei Dir bewusst: Es ist völlig normal, wenn Dein Geist beim Üben anfangs Ablenkungen folgt. Nimm sie einfach gelassen hin, lasse sie los und kehre entspannt wieder zu deinem Konzentrationsobjekt zurück. Wenn Du Dich ärgerst, machst Du es nur schwieriger. Um Fortschritte besser erkennen zu können, kannst Du eine Perlenschnur nehmen. Jedesmal, wenn Du abgelenkt wirst, schiebst Du sie eine Perle weiter. So merkst Du besser, wenn die Ablenkungen im Laufe der Zeit nachlassen. Beginne im Alltag das, was Du gerade tust, mit voller Aufmerksamkeit und Konzentration zu tun - das fördert das Konzentrationsvermögen beim Üben ungemein! Bild © dotshock / 123rf.com

Uddiyana Bandha: Der Verschluss der Bauchdecke, durch das Einziehen des Bauches

von/ durch Nick am Mär 06 2018
Uddiyana Bandha: Der Verschluss der Bauchdecke, durch das Einziehen des BauchesDie Uddiyana Bandha Übung eignet sich aufgrund ihrer einfachen Ausführung selbst für Yoga-Einsteiger. Wörtlich lässt sie sich als "Verschluss" (Bandha) der Bauchdecke (Uddiyana) übersetzen. Bei dieser Übung ist folglich das Ziel, den Bauch nach einer Ausatmung hochzuziehen. Die Übung soll weiterhin der Steuerung des Pranas während der einzelnen Übungen dienen. Hierbei handelt es sich aufgrund der geringen Komplexität um eine perfekte Bindeübung, welche sich leicht in ein bestehendes Yoga-Programm integrieren lässt oder dieses erweitern könnte.Was könnte Uddiyana Bandha bewirken?Den Überbelieferungen zur Folge zählt die Übung zu den Bauch-Mudras für Fortgeschrittene, obwohl sie sich aus rein physischer Sicht relativ einfach ausführen lässt. Angeblich massiert die Übung die Bauchorgane und könnte für eine harmonisierte Verdauung sorgen. Zugleich ist es mitunter möglich, dass mit Hilfe der Übung die innere Mitte gefunden wird, welche wiederum als Quelle für Mut, Enthusiasmus und Selbstbewusstsein gilt. Folglich hat das Hochziehen des Bauches mitunter nicht nur physische Vorteile. Ob diese Übung dich anspricht und derartige mögliche Vorteile bei dir auslöst, musst du für dich selbst herausfinden. Deshalb möchten wir dir nun einmal aufzeigen, wie du die Uddiyana Bandha Übung in der Praxis ausführen könntest. Beachte aber, dass generell einige Abwandlungen hiervon existieren, wir erklären dir an dieser Stelle die am häufigsten angewandte Variante.Schritt für Schritt: So führst du Uddiyana Bandha ausFür den Anfang begibst du dich erst einmal in eine stehende Position, die Hände kannst du währenddessen auf deinen Oberschenkeln ablegen. Du stehst in der Ausgangshaltung komplett gerade und atmest rund drei- bis fünfmal ein und wieder aus. Nun beugst du dich mitsamt deinem Oberkörper vor und legst die Handflächen auf den Knien ab. Den Po streckst du dabei etwas heraus, das Kinn legst du in Richtung der Brust ab. In dieser Situation kannst du schließlich mit dem Uddiyana Bandha beginnen. Du atmest einmal komplett aus, während du deine Handflächen auf die Knie ablegst. Statt direkt wieder einzuatmen, ziehst du deine Bauchdecke nun bewusst und ruckartig nach innen. Da du zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeatmet hast, wird sich dein Bauch tief in den Körper einziehen lassen, wodurch gewissermaßen ein Hohlraum entsteht.Getreu der Übung ziehst du die Bauchdecke aber nicht nur nach innen, sondern vor allem nach oben, was durch die gebückte Haltung sichergestellt wird. In dieser Position verharrst du einige Sekunden und begibst dich dann wieder nach oben, während du zugleich einatmest. Es ist wichtig, dass die gesamte Bauchregion in Richtung der Wirbelsäule gezogen wird. Versuche am besten für dich selbst herauszufinden, wie lang du in dieser Position verharren kannst. Es geht beim Uddiyana Bandha aber zu keinem Zeitpunkt darum einen Wettbewerb zu gewinnen oder deinen eigenen Körper zu quälen. Versuche zu ermitteln, wie lang du komfortabel und doch fordernd die Luft, nach der Ausatmung, anhalten und die Bauchdecke mitsamt der inneren Organe in Richtung der Wirbelsäule ziehen kannst. Stößt du langsam an deine Grenzen, versuche sie nicht auszureizen, sondern begib wieder aus der Uddiyana Bandha heraus.Um aus der Übung zu gehen, hörst du auf deine Bauchdecke einzuziehen, so dass sich dein Bauch wieder "normal" formt. Zugleich atmest du einen tiefen Luftzug ein, richtest dich wieder aufrecht auf und entspannst dich. Diese Uddiyana Bandha Übung kannst du dann mehrfach wiederholen, wir empfehlen an dieser Stelle etwa fünfmal. Am besten funktioniert diese Übung übrigens direkt am Morgen, noch bevor du etwas getrunken oder gegessen hast. Um von den möglichen Vorteilen zu profitieren, solltest du Uddiyana Bandha am besten jeden Morgen ausführen. Weil du vor der Übung noch nichts getrunken oder gegessen hast, wird sich die Bauchregion einfacher einziehen lassen und du stellst sicher, dass du nicht den Magen oder Darm während der Verdauung störst.Bild © fizkes / 123rf.com

Samadhi: das Überbewusstsein erreichen

von/ durch Nick am Feb 24 2018
Samadhi: das Überbewusstsein erreichenSamadhi ist ein Begriff, mit dem Du wohl erst nach längerer Yogapraxis in Kontakt kommst. Der Grund: Es geht um einen Bewusstseinszustand, der von einem normalen Yogi schwer erreichbar ist und nur wenigen nach jahrelanger Übung vorbehalten ist. Er geht über die Meditation hinaus und beschreibt ein völliges Versinken in einem Zustand, indem Gedanken kein Rolle mehr spielen. Hier erfährst Du mehr über das Überbewusstsein.Die oberste Stufe des ErreichbarenPatanjali ist ein Name, den Du vielleicht schon einmal gehört hast. Er hat mit dem Yoga Sutra eine der wichtigsten Schriften verfasst, die Grundlage für Yogis aller Welt in ihrer täglichen Praxis ist. Im Yoga Sutra beschreibt Patanjali die acht Stufen des Raja Yoga, mit dem wir uns auf den Weg zur Erleuchtung machen können.Diese sind: Yama - unsere Haltung nach außen Niyama - unsere Haltung nach innen Asana - Körperübungen, die der Kontrolle und Reinigung dienen Pranayama - die Kontrolle unseres Atems Pratyahara - der Rückzug von der Außenwelt im Geist Dharana - Konzentration Dhyana - Meditation Samadhi - Überbewusstsein, Bewusstsein der Einheit Wie Du siehst, steht Samadhi am Ende der Reihe. Es ist ein Zustand, der erst nach lebenslanger Praxis erreicht werden kann, der aber nur ganz wenigen Yogis vorbehalten sein wird.Das Wesen von SamadhiNachdem nur wenige Samadhi erreichen und der Zustand jenseits unserer Vorstellungskraft ist, ist eine Beschreibung natürlich nicht einfach, wenn nicht unmöglich. Es handelt sich um einen Zustand, den man erlebt haben muss, um ihn in seiner Ganzheit erfassen zu können. Im Yogasutra 1,20 beschreibt selbst Patanjali des Zustand, der höchstes Ziel des Yogis ist, zwar deutlich, aber dennoch so, dass wir es nicht genau nachempfinden können: "Die anderen (verkörperten) Wesen erreichen eine Art von Versenkung (samadhi) durch Glauben, Mut, Erinnerung, Sammlung und Weisheit."Es handelt sich um einen Zustand, der die Verschmelzung mit dem Objekt der Meditation anzeigt. Gedanken an die Außenwelt kommen nicht mehr vor. Es geht um die Erkenntnis, die Erleuchtung, das Erleben von Einheit. Da dies für denjenigen, der es nicht erlebt hat, kaum nachvollziehbar ist, wird Samadhi oft auch als das beschrieben, was es NICHT ist. Samadhi ist weder Wachzustand noch Schlaf oder Traum. Die Verbindung zum physischen Körper scheint nicht mehr vorhanden. Nicht ohne Grund steckt die Bezeichnung Samadhi daher auch im Wort für das bewusste Verlassen unseres Körpers, wenn wir sterben: Dies wird als Mahasamadhi bezeichnet. Erleuchtung ist jedoch vielleicht das Wort, das den Zustand am besten trifft. Wir tun vielleicht auch gut daran, nicht allzu sehr über den scheinbar unerreichbaren Zustand nachzudenken, sondern unsere Meditation im Hier und Jetzt Schritt für Schritt zu intensivieren. Jeder, wie er es kann und wie er dazu bereit ist.Dein Weg zu mehr ErleuchtungDir an dieser Stelle Mut auf die vollständige Erleuchtung in Samadhi zu machen, wäre an dieser Stelle sicher nicht richtig. Dennoch gibt Dir die Meditation kleine Schritte vor, mit der Du Dich in Bewusstseinszustände versetzen kannst, Dir dabei helfen, vor allem Dein seelisch-geistiges Wohlbefinden zu stärken. Es geht darum loszulassen, Gedanken an Dinge, die uns belasten, die wir aber nicht ändern können beispielsweise. Je weiter Du in der Meditationspraxis voranschreitest, umso mehr wirst Du merken, dass Du in der Lage bist, Gedanken vorbeiziehen zu lassen und Dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.Wir verbinden uns in der Meditation mit unseren Wurzeln und dem Höchsten. Das gibt uns die Gewissheit, dass wir geborgen sind. Auch dann, wenn es im Leben einmal unrund läuft und Probleme auftauchen, die sich vor uns wie ein schier unüberwindbarer Berg auftürmen. Das Gefühl des Gehaltenwerdens wird Dir Sicherheit geben. Auch dann, wenn Du wie viele von uns Samadhi nicht erreichst.Bild © Krisdog / 123rf.com

Tolangulasana: Balance in der Waage finden

von/ durch Nick am Feb 19 2018
Tolangulasana: Balance in der Waage findenTolangulasana ist die Stellung der Waage. Sie gehört zu den Balance-Haltungen, die bereits beim Betrachten einen faszinierenden Zauber ausüben. Die Wirkung entspricht dem Namen: Waage. Ausgeglichenheit, Balance, Gleichgewicht im inneren und äußeren Sinn erwarten Dich. Hier erfährst Du mehr zu dieser Pose voller Schönheit und Anmut.Die Übung im BlickIn Tolangulasana gleicht der Körper der Form einer Waage. Die eine Waagschale wird vom Oberkörper und vom Kopf gebildet, die nach schräg oben streben. Die andere Waagschale bilden die Beine, die im Lotos gekreuzt und ebenfalls vom Boden gelöst sind. Das Becken ruht auf den Händen und bildet die Erdung auf der Matte. Die Unterarme und Ellbogen liegen am Boden auf und geben Stabilität.Die Wirkungen auf Körper, Geist und SeeleWaage spricht als Bezeichnung bereits die Ausgeglichenheit an, die Dir diese Übung schenkt. Du spürst die Erdung von unten und den Schutz von oben. Durch die Balance, die Dir diese Übung schenkt, das Gleichgewicht der Gliedmaßen, erfährst Du eine Harmonie, die Dich durch den Tag trägt.Auch körperlich ist Tolangulasana eine sehr effektive Übung.Vor allem die Muskeln von Schultern und Armen werden gekräftigt, da sie Dich in dieser Pose tragen. Dadurch, dass Du in der Stellung Deinen Bauch einziehst und auch den Kopf zur Brust ziehen kannst, werden auch Bauch- und Brustmuskulatur gekräftigt. Durch die Anspannung der Bauchmuskulatur wirkt die Waage auch auf Deine inneren Organe. Der Druck, der durch das Anspannen des Bauches und die Begrenzung von Beinen und Oberkörper entsteht, massiert die inneren Organe sanft. Das kann Dir zum Beispiel dann helfen, wenn Du unter Blähungen oder Verstopfung leiden solltest.Wie übst Du die Waage am besten?Für die Position der Waage brauchst Du Armkraft und Beweglichkeit in Hüfte und Knien. Beides kannst Du erst einmal separat von dieser Pose trainieren. Armkraft bietet Dir zum Beispiel auch der herabschauende Hund oder die Kobra-Position. Hüftbeweglichkeit kannst Du Dir beispielsweise im Schwan antrainieren, der im Yin Yoga geübt wird. Auch der Lotossitz ist natürlich eine gute Vorbereitungsmöglichkeit auf Tolangulasana!Wie nimmst Du Tolangulasana am besten ein?Zunächst nimmst Du den Lotossitz (Padmasana) ein. Anschließend lehnst Du Dich nach hinten, bis Du in Matsyasana, dem Fisch, bist. Danach richtest Du Dich aus und begibst Dich in die Position der Waage, die Du einige Atmemzüge lang hältst. Wenn Du in dieser Position Dein Kinn zum Brustkorb drückst, nimmst Du Jalandhara Bhanda ein. Dieser Kinnverschluss ist beim Pranayama eine wichtige Übung. Es geht darum, die Energie eine Zeitlang im wichtigen Bereich von Kopf und Nacken zu halten. Du wirst herausfinden, ob Du wohltuenden Wirkungen verspürst. Wenn nicht, ist einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen und Du probierst es einfach später wieder einmal aus. Du tust das, was sich gut anfühlt!Gegenanzeigen für TolangulasanaDu solltest auf die Waage verzichten, wenn Du Verletzungen oder Beschwerden im Schulter-Am-Bereich verspürst. Auch Kniegelenks- und Meniskusbeschwerden solltest Du nicht haben, da die Knie stark angewinkelt werden. Hüfterkrankungen sind ebenfalls Gegenanzeige. Darüber hinaus solltest Du wegen der Bauchpresse und des Drucks auf innere Organe auch nicht schwanger sein. In all diesen Fällen kannst Du Deine Yogalehrer um Rat bitten. Sie haben Alternativen für Dich, die Dich in Deiner Übungspraxis und Gesundheit genau dort abholen. wo Du gerade stehst. Das ist es, was Yoga ausmacht und zur Übungspraxis für jeden werden lässt!Bild © djvstock / 123rf.com

Dhyana: der vollendete Zustand der Meditation

von/ durch Nick am Feb 15 2018
Dhyana: der vollendete Zustand der MeditationWenn Du schon etwas Yogapraxis gesammelt hast, weißt Du, dass Yogastunden oft aus vier Bestandteilen bestehen, die in veränderlichen Anteilen immer wieder vorkommen. Das sind die Körperübungen - Asanas, die Atemübungen, die Tiefenentspannung in Shavasana und die Meditation - Dhyana. Diese Anteile wirken auf unseren Körper, den Geist und die Seele und sind Grundlage dafür, dass Yoga ganzheitlich auf unser Wohlbefinden wirkt. In diesem Beitrag erfährst Du Wissenswertes über die Meditation Dhyana.Meditation als Bestandteil des achtgliedrigen PfadesDhyana hat in einer klassischen Yogastunde oft den geringsten Anteil. Das liegt daran, dass es sich um eine Praxis handelt, die Anfängern kaum gelingen kann und selbst von Fortgeschrittenen nur mit viel Übungen zu bewältigen ist. Die Rahmenbedingungen, zum Beispiel eine komplett ruhige Umgebung, sollten auch stimmen, sodass Dhyan in der Yogapraxis eines Kurssystems schwer zu realisieren ist.Wie anspruchsvoll die Meditation Dhyana ist, zeigt ein Blick auf den achtgliedrigen Pfad, wie er im Yoga Sutra von Patanjali beschrieben ist. Auf den acht Stufen, die bis zur Erleuchtung von einem Menschen zu bewältigen sind, steht Dhyana auf Platz 7 nach Yamas (Haltung nach außen), Niyamas (Haltung nach innen), den Asanas, Pranayama, dem Rückzug der Sinne (Pratyahara) und der Konzentration (Dharana). Nach Dhyana kommt nur noch Samadhi, die Freiheit, sodass Du ersehen kannst, wie hoch Dhyana in der Stellung auf dem Weg zur Erleuchtung angesiedelt ist.Den Zustand des Glücks erlebenIn Dhyana erlebt ein Yogi eines Zustand der Glückseligkeit, der mit Worten denen, die ihn noch nicht erlebt haben, kaum beschrieben werden kann. Es geht um einen Bewusstseinszustand, der einem Menschen, der sich mit Meditation nicht befasst hat und der sich darin nicht geübt hat, nicht zu erreichen ist. Der Zustand ist weder mit Wachsein noch mit Schlafen oder einer Traumwelt vergleichbar und damit eine Stufe auf dem Weg zum Erleuchtetsein, was das Ziel vieler Yogis ist.Stufen der Meditation kennenlernenUm der Dhyanaerfahrung wenigstens näherzukommen, bieten Dir viele Yogalehrer Meditationssequenzen in ihren Stunden an. Manchmal werden in Yogastudios auch spezielle Meditationsstunden angeboten, die den Rahmen dafür, sich auf solche Erfahrungen einzulassen, besonders gut bieten können.Das beginnt bei kleinen Übungen, die oft nur fünf Minuten dauern. Denn für viele Menschen, die Yoga machen, um der Hektik und dem Stress des Alltags zu entfliehen, ist es bereits schwierig, einmal für fünf Minuten in der Stille zu sitzen. Erster Schritt von Meditationstechniken ist es nämlich, in diesen Minuten Gedanken, die Dir in den Kopf kommen, vorübergehen zu lassen, ohne sie zu bewerten. Der Gedanken daran, dass eine Sitzposition nicht zu 100 Prozent bequem ist. Der Gedanke, ob der Nachbar im Yogakurs vielleicht die Augen öffnet und Dich beobachtet. Der Gedanken, an den Stress, den Du in den Yogakurs mitbringst oder der Dich nach dem Yogakurs wieder erwartet. All dies schaltest Du aus. Das ist etwas, was Du erst nach und nach lernen kannst. Dein Yogalehrer hilft Dir dabei, indem er Dir Atemtechniken zeigt oder auch Zählen als Meditationshilfe einsetzt.Shakrenmeditation als WegAuf dem Weg zu Dhyana kann auch die Meditation stehen, in der Du Dich auf Deine Shakren konzentrierst. Dies ist eine Form der Meditation, bei der Du Dich bereits von äußeren Einflüssen zurückziehen kannst und in Verbindung mit den Energien Deines Körpers stehst.Dhyana selbst ist eng mit einer Gottheit verknüpft. Es ist eine Art Andacht, ein Versunkensein, die reine Form der Meditation, die dich über die Grenzen der realen Welt hinaus ins Spirituelle führt. Du konzentrierst Dich auf die Kraft einer Gottheit, die Du Dir für Dhyana gewählt hast. Das kann zum Beispiel Krishna oder Shiva sein, der Deine Vorstellung ausfüllt und keinen anderen Gedanken mehr in Dir zulässt.Bild © nilanewsom / 123rf.com

Eka Hasta Bhujasana: die Pose des Elefantenrüssels

von/ durch Nick am Feb 10 2018
Eka Hasta Bhujasana: die Pose des ElefantenrüsselsManche Posen im Yoga scheinen die Gesetze der Schwerkraft völlig aus den Angeln zu heben und üben damit auf den Betrachter eine ganz besondere Art von Faszination aus. Eka Hasta Bhujasana gehört hier ganz sicher dazu. Die "ein Bein über Arm-Stellung" vermittelt das Gefühl von Schwerelosigkeit und motiviert geradezu dazu, diese Haltung zu erlernen und nachzumachen. Hier erfährst Du, wie du Eka Hasta Bhujasana korrekt einnimmst und welche Wirkungen diese Asana für Körper, Geist und Seele hat.Der Name ist (Übungs-)ProgrammWie viele andere Namen von Asanas im Yoga kommt auch die Bezeichnung Eka Hasta Bhujasana aus dem Sanskrit und gibt uns bereits aussagekräftige Hinweise, wie die Pose aussieht. "Eka" bedeutet "ein(s)", "Hasta" heißt "Hand", "Bhuja" ist das Wort für "Arm" und die Bezeichnung "Asana" für "Übung" kennst Du sicher bereits schon aus deiner Yogapraxis. Es handelt sich also um eine Übung, bei der das Bein über dem Arm beziehungsweise der Hand ausgerichtet ist. Durch die Schwerelosigkeit, die sich durch das Abstützen aus dem Sitz ergibt, wird diese Übung im Kreis der Armbalancen angesiedelt.Neben Eka Hasta Bhujasana, der körperorientierten Bezeichnung, hat diese Asana im Yoga noch einen weiteren, besonders liebenswerten Namen. Du kennst sicher die Tendenz, dass im Yoga Posen oft nach Tieren bezeichnet werden. Diese Armbalance wird auch häufig "Rüssel des Elefanten" genannt und wenn Du Dir diese Übung auf Bildern oder in Videos ansiehst, erkennst Du sofort, warum.Sich in die Haltung des Elefantenrüssels begebenDu sitzt auf deiner Matte und erdest Dich dabei über Deine Gesäßknochen ganz bewusst. Dann umgreifst Du den Fuß eines Beines und ziehst es in angewinkeltem Zustand weit nach hinten. Das Ergebnis, eine weite Hüftöffnung auf der betreffenden Seite, spürst Du sofort. Anschließend tauchst Du mit Deinem Arm unter dem angehobene Bein durch und lagerst Deinen Oberarm in der Kniekehle. Für weitere Stabilität in dieser Asana ist es wichtig, dass die Kniekehle auf den Arm drückt und die gleichseitige Hand fest am Boden geerdet ist. Das Bein, das am Boden liegt, erdest Du ebenfalls, indem Du die Ferse in die Matte drückst und das Bein in Richtung des Hüftgelenks ziehst. Nun kannst Du Dich mit beiden am Boden neben der Hüfte platzierten Händen von der Unterlage abdrücken und schwebend über dem Boden eine Zeit verharren.Eka Hasta Bhujasana gut vorbereitenDer Elefantenrüssel erfordert von Dir vor allem zwei Dinge: Kraft in Händen und Armen sowie die Fähigkeit, die Hüfte weit zu öffnen. Für beide Anforderungen bietet Dir Yoga einen bunten Strauß an Übungen zur wirkungsvollen Verbesserung Deiner Fähigkeiten. Die Hüftöffnung übst Du beispielsweise im Kamel, bei der Taube oder in der Happy Baby Pose. Die Hand- und Armkraft verbesserst Du im nach unten schauenden Hund oder in der Krähe, die Dich gleichzeitig an die Balanceübungen heranführt.Ganzheitliche Wirkung auf Körper, Geist und SeeleEka Hasta Bhujasana punktet vor allem mit einer spürbaren Hüftöffnung und mobilisiert Dein Hüftgelenk. Zudem werden die Muskeln an Armen und Schultern gestärkt. Im Prinzip stärkst Du aber die die gesamt Rumpfmuskulatur, vor allem die des Bauches, weil eine Balanceübung im Yoga immer aus einer starken Mitte heraus erfolgt.Im geistig-seelischen Bereich genießt Du die Schwerelosigkeit der Position. Das kann ungute Gefühle wie Angst oder das Empfinden von Stress positiv beeinflussen. Auch bei Konflikten mit anderen Menschen oder vielleicht auch mit Dir selbst, bringt Dir das Empfinden der Schwerelosigkeit in Verbindung mit der Lockerung Deiner Hüfte mehr Wohlbefinden. Halte Eka Hasta Bhujasana daher immer ein paar Atemzüge.Gegenanzeigen beachtenWenn Du an einer Hüfterkrankung oder einer Arthritis in den Fingern leidest, gibt es wertvolle Alternativen zu Eka Hasta Bhujasana. Deine Yogalehrer empfehlen sie Dir gerne!Bild © fizkes / 123rf.com